PHYSIOTHERAPIE

Krankengymnastik

Die Physiotherapie (Krankengymnastik) dient der Erhaltung, Verbesserung oder Wiederherstellung der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers, zudem können Kreislauffunktionen gestärkt und Schmerzen gelindert werden.

 

Auf der Grundlage eines Befundes werden mit dem Patienten gemeinsam Ziele der Behandlung vereinbart. Die nachfolgende Therapie kann so individuell an die anatomischen und physiologischen Voraussetzungen des Patienten angepasst werden.

 

In der Physiotherapie werden unterschiedliche Behandlungsmethoden praktiziert: Der Therapeut leitet den Patienten an, gezielte Übungen zur Kräftigung, zur Dehnung oder kombinierte Bewegungsabläufe auszuführen. Zudem kann er manuell auf die Funktionsstörung einwirken und physikalische Reize wie z. B. Wärme oder Kälte therapeutisch anwenden.

 

Des Weiteren soll der Patient zu einem verbesserten Verständnis der Funktionsweise des Körpers gelangen und dazu angeleitet werden, auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmte Heimübungen auszuführen.


Manuelle Therapie

Unter dem Begriff „Manuelle Therapie“ werden Verfahren zusammengefasst, die dem Auffinden und Behandeln von Bewegungs- und Funktionsstörungen insbesondere im Bereich der Wirbelsäule und an den Gelenken der Extremitäten dienen.

 

Ziel der manuellen Therapie ist die Verbesserung von reversiblen Funktionsstörungen durch Wiederherstellung einer widerstandsfreien und schmerzfreien Bewegung. Der Therapeut behandelt dabei Gelenk-, Muskel- und Nervenstrukturen durch spezielle Handgriff- und Mobilisationstechniken.


Kiefergelenkstherapie

Bei dieser Therapieform werden alle Beschwerden behandelt, die mit Kiefergelenksfunktionen im Zusammenhang stehen. Der Kauapparat ist eng mit Kopf, Wirbelsäule, Gehirn und weiteren Organen verknüpft. Zähneknirschen, Kiefergelenks-, Ohren-, Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindel, Migräne, Schulter-verspannungen, Hüft- und Knieprobleme etc. können allein durch einen falschen Biss ausgelöst werden. Bei 30 % aller Tinnitus-Patienten ist die Störung der Kaufunktion Ursache der Beschwerden. In Deutschland leiden 4 Mio. Menschen unter derartigen Folgen der Fehlfunktion ihres Kiefergelenks. Es entwickelt sich ein Krankheitsbild, das als Craniomandibuläre Dysfunktion (Cranium=Schädel; Mandibula=Unterkiefer; Dysfunktion= Fehlfunktion) bezeichnet wird, kurz CMD.

 

Die Behandlung erfolgt manualtherapeutisch und richtet sich nach der ärztlichen Diagnose und dem Befund des Therapeuten. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der Beschwerden des Patienten.

Manuelle Lymphdrainage

Bei der Manuellen Lymphdrainage wird angestaute Flüssigkeit im Gewebe abgeführt, sodass Schwellungen im Haut- und Unterhautbereich zurückgehen.

 

Der Therapeut verschiebt dabei mit bestimmten kreisförmigen Bewegungen und feinem Druck die Gewebsflüssigkeit entlang der Lymphgefäße, sodass die Flüssigkeit aus dem Gewebe abtransportiert werden kann. Unterstützend kann nach der Manuellen Lymphdrainage eine Bandagierung zur Kompression angelegt werden.

 

Diese Therapieform wird insbesondere bei Lymphödemen, traumatischen Ödemen beispielsweise nach einer Operation und weiteren Erkrankungen, die mit einer Schwellung einhergehen, angewandt.


Neurologische Behandlung

Nach Bobath

 

Das Bobath-Konzept ist eine spezifische Behandlungsform für Patienten mit

motorischen Einschränkungen auf Grund von neurologischen Funktionsstörungen.

 

Nach einer genauen Befundaufnahme werden die Ziele von Patient und Therapeut gemeinsam festgelegt. Bei der Behandlung soll die Verbesserung der Kontrolle von Bewegungsabläufen und des Gleichgewichts in funktionellen Situationen erreicht werden. Zudem sollen die erlangten Fähigkeiten stets verbessert, gefestigt und schließlich in die persönlichen Lebensumstände integriert werden. Auf diese Weise soll der Patient im alltäglichen Leben unabhängiger und selbstständiger werden.

 

PNF-Therapie

Die Abkürzung PNF steht für „Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation“. Auch hier handelt sich um eine Behandlungsmethode für Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern.

 

Bei der PNF-Therapie werden Rezeptoren in Gelenken, Muskeln und Sehnen gezielt aktiviert. Durch diese Stimulation wird die Wahrnehmung des Patienten gefördert, um so die Bewegungskoordination zu fördern. Ziel ist die Verbesserung der bewussten und unbewussten Steuerung der Körperhaltung und der Bewegung.

Gerätegestützte Krankengymnastik

Bei der gerätegestützten Krankengymnastik werden unter Anleitung des Physiotherapeuten Übungen an medizinischen Trainingsgeräten ausgeführt. Dabei soll das muskuläre System des Körpers gekräftigt werden, um die Wirbelsäule und die Extremitäten zu stabilisieren.

 

Diese Methode wird eingesetzt zur Rehabilitation nach Operationen, Knochenbrüchen oder Gelenksverletzungen, aber auch bei Wirbelsäulenerkrankungen und Fehlhaltungen. Das Training am Gerät wird darüber hinaus zur Prävention eingesetzt.


Medizinische Massagen

Die klassische Massage dient dazu, verspannte Muskelpartien zu lockern und dadurch die Durchblutung und den Stoffwechsel zu fördern. Es werden hierbei unterschiedliche Grifftechniken angewandt, je nach gewünschter Wirkung.

 

Sie kann sowohl vorbeugend als auch rehabilitativ angewendet werden. Um die Effektivität zu verbessern, wird die klassische Massage häufig mit einer Wärmeanwendung kombiniert.

Myofascial Release Therapie

Der menschliche Körper ist durchzogen von Faszien. Diese hauchdünnen, bindegewebige Häute umgeben jeden Muskel, jeden Knochen, jedes Organ sowie sämliche Nervenfasern. Restriktionen und Verhärtungen in diesen Strukturen sind eine häufige Ursache von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die Myofascial Release Therapie bietet einen Behandlungsansatz durch welchen die dreidimensionalen, unseren Körper durchwebenden Fasziensysteme, gezielt und differenziert behandelt werden können.


Fußreflexzonentherapie

Unsere Füße sind von einem dichten Nervengeflecht durchzogen, das ständig Informationen zum Rückenmark und zum zentralen Nervensystem sendet. Die Reflexzonentherapie basiert auf dem Gedanken, dass bestimmte Organe über so genannte „Reflexzonen“ mit einem entsprechenden Punkt am Fuß verbunden sind. So kann über eine Stimulation dieser Punkte der gesamte Organismus beeinflusst werden. Weiterhin wirkt sich diese traditionelle Therapieform beruhigend, entspannend und harmonisierend aus.